Wer mag DAS?
Täglich sehen und gebrauchen wir Dinge, die uns gefallen oder unser Missfallen erregen. Entsprechend reagieren wir darauf: Wir gehen gern mit ihnen um, erfreuen uns, sind unwahrscheinlich beeindruckt - oder wir sind unangenehm berührt und wenden uns ab.
Der Anblick gewohnter Gebrauchsgüter, Arbeits- oder Haushaltsgeräte löst zwar meist weniger offenkundig Gefühle aus, aber auch ihre Form und Farben sind uns nicht gleichgültig. Besonders wenn wir merken, dass es sich gut und zweckmäßig mit ihnen umgehen und arbeiten lässt, bewerten wir auch sie als schön, als „gut gestaltet“. In jedem Fall beurteilen wir, welchen Wert die Dinge und Erscheinungen für uns haben.
Oft versuchen wir uns selbst als Gestalter: Wir decken den Tisch, ordnen Bilder an der Wand, richten unseren Arbeitsplatz ein.
Wir wählen und kombinieren unsere Kleidung, wie wir sie für uns und für einen besonderen Anlass als passend und schön empfinden. Es macht uns Spaß, ein kleines Geschenk zu kaufen oder es selbst anzufertigen.
Im Werturteil des Menschen über Erscheinungen der Welt, die er als schön oder hässlich, als beeindruckend, reizend, komisch, erhaben und noch vieles mehr erlebt, drückt sich seine ästhetische Beziehung zur Welt aus.
Die Gesamtheit der wahrnehmbaren Merkmale einer Erscheinung bezeichnet man als Gestalt. Solche Merkmale sind im sichtbaren, visuellen Bereich vor allem Größe, Form und Farbe.
Der Mensch nimmt Gestalten mit seinen Sinnen auf. Für die ästhetische Beziehung sind der Augensinn, das Gehör sowie der Tast- und Bewegungssinn besonders wichtig. Die Sinne wirken häufig zusammen. Weil wir beim Gestalten von Dingen und Bildern mit Erscheinungen und Gegenständen zu tun haben, die man sehen und berühren kann, werden vor allem der Augen- und der Tastsinn angesprochen.
So kann das Einprägsame und Bedeutsame für den einen: mehr das Kontrastreiche und Auffällige sein, für den anderen mehr das Kontrastarme und Verhaltene.
Da der Mensch nicht als einzelnes Wesen existiert und produziert, fließt in die von ihm geschaffene Gestalt auch immer ein gesellschaftlicher Gehalt ein: die Art zu produzieren, zu leben und zu denken.